Zentralasien – postsowjetische Wendungen
Zentralasien ist seit jeher eine Drehscheibe für Geopolitik und globalen kulturellen Austausch gewesen. Periodisch fassbar wird dies besonders an seiner Rolle im Transitverkehr zwischen Fern- und Nahost über die sogenannte Seidenstrasse bis zur Entdeckung der Seewege nach Indien und Amerika. Später im 19. Jahrhundert (im Rahmen des «Great Game») wurde es zur Konfliktzone zwischen den damaligen Imperialmächten Grossbritannien und Russland. Und heute, seitdem die ehemaligen Sowjetrepubliken der Region zu selbständigen Staaten geworden sind, ist Zentralasien wieder Spielbrett und Spieler zugleich in der geopolitischen Rivalität der heutigen weltpolitischen Akteure. Gründe, Hintergründe und (welt)geschichtliche Einordnung dieser Entwicklungen – darum geht es in diesem Kurs.